Bei dieser Neuheit des Erfolgsautors Stefan Feld geht es thematisch einmal nicht um bekannte Themen wie Mittelalter, Altes Rom oder Renaissance in Italien. Stattdessen greift Revolution of 1828 eine in Brettspielkreisen bisher eher stiefmütterlich behandelte historische Epoche auf: Den US-Wahlkampf des namengebenden Jahres 1828. Zwei Spieler schlüpfen in die Rollen der Präsidentschaftskandidaten.

Wer sich fragt, warum Revolution of 1828 einen vor zwei Jahrhunderten stattgefundenen Wahlkampf in den USA zum Thema hat, findet in der Spielanleitung eine aufschlussreiche Antwort. Dort heißt es wörtlich, Zitat: „Es war ein Wahlkampf, der aufgrund des Ausmaßes an Rücksichtslosigkeit und Niedertracht zu Recht als erste Schmutzkampagne Eingang in die Geschichte fand.“ Das klingt als Spielethema verlockend. Und damit ist klar, dass diese Spiele-Neuheit alles andere als kooperativ ist.

Die Spieler übernehmen thematisch passend jeweils einen der beiden Präsidentschaftskandidaten. Dann gehen sie auf Wahlkampftour durch die Bundesstaaten. Der Ablauf ist relativ einfach: Wer am Zug ist, wählt einen Bundesstaat und nimmt eines der dort ausliegenden Plättchen. Wer den letzten ausliegenden Chip aus einem Bundesstaat nimmt, erhält den dazu gehörigen Wahlmann und ist nochmals an der Reihe. Nach der vierten Runde endet das Spiel.

Diese Auswahl von Bundesstaat und Plättchen ist alles andere als trivial. Dafür sorgt die Einteilung der ausliegenden Chips in drei Kategorien. Dabei gibt es Plättchen für Delegierte, Kampagnenaktionen oder Schmutzkampagnen – so viel zum Thema „gute alte Zeit“. Die Schmutzkampagnen-Plättchen wirken dabei als Joker, haben aber natürlich auch einen gewichtigen Nachteil.

Die Anleitung mit den gut aufbereiteten historischen Informationen und die stimmigen Illustrationen von Alexander Jung tragen zur Erhöhung des Spielspaßes bei. Die ungewöhnliche Thematik und der spannende Spielmechanismus machen Revolution of 1828 zu einem echten Geheimtipp.